Osteopathische Behandlung von Patienten mit Schulterschmerz


Jens Bube, Jacqueline Hettasch (STILL ACADEMY Osteopathie)

Studienziel: Ziel der Studie ist die Untersuchung der Effektivität der osteopathischen Behandlungen bei Patienten mit Schulterschmerz.

Studiendesign: Randomisierte kontrollierte klinische Studie mit Follow-up nach 8 Wochen. 

Setting: Die Studie wurde von zwei an der Still Academy ausgebildeten Osteopathen in Ihren Praxisräumen in Leipzig und Radibor durchgeführt.

 Patienten: 41 Patienten mit Schulterschmerzen im Alter zwischen 25 und 70 Jahren (im Mittel 49,5 ± 20,5 Jahre) nahmen an der Studie teil. Voraussetzung für die Teilnahme war, neben dem Erfüllen aller Ein- und Ausschlusskriterien, eine Schmerzintensität von mindestens 40 % auf der Visuellen Analogskala (VAS). Mittels Randomisierung wurden  21 Patienten der Interventionsgruppe und 20 der Kontrollgruppe zugeteilt.

Intervention: Die Patienten der Interventionsgruppe erhielten innerhalb von 8 Wochen 4 osteopathische Behandlungen. Das Follow-up erfolgte nach weiteren 10 Wochen. Die Patienten der Kontrollgruppe blieben im gleichen Zeitraum unbehandelt.

Zielparameter: Der Schmerz als primärer Zielparameter wurde mittels VAS (Schmerzintensität)  und Likert  Skala (Schmerzhäufigkeit) gemessen. Als sekundäre Zielparameter wurden die Funktionen im täglichen Alltag über den DASH- Score, das Bewegungsausmaß mittels Winkelmessung (Neutral-Null-Methode), der Medikamentenverbrauch und die osteopathischen Dysfunktionen erhoben.

Ergebnisse: Der Intergruppenvergleich des primären Zielparameters Schmerzintensität zeigt eine statistisch signifikante Verbesserung zugunsten der osteopathisch behandelten Gruppe (Differenz des VAS-Score -29,8; 95 % CI: -44,9 bis -14,7; p < 0,005). Die Häufigkeit des Auftretens der Schmerzsymptomatik verringerte sich in der Interventionsgruppe bei 16 der 21 teilnehmenden Patienten (76 %). Auch die Ergebnisse der sekundären Zielparameter zeigen klinisch relevante positive Effekte, mit einer Verbesserung der Funktionen im täglichen Alltag von 63 % und einer Zunahme des Bewegungsausmaßes in der Interventionsgruppe. Die Verbesserungen behielten ihre Konstanz bis zum Follow-up Termin bei.      

 Schlussfolgerung: Vier osteopathische Behandlungen innerhalb eines Zeitraums von 8 Wochen führen zu klinisch relevanten Verbesserungen bei Patienten mit Schulterschmerzen. Die Planung weiterer klinischer Studien zur Bestätigung der Ergebnisse wäre wünschenswert.