Die Darstellung der fascialen Verbindungen der Flexura duodenojejunalis in der anatomischen Präparation und ihre Beschreibung in der Literatur


Monika Wagner-Koch (DAOM – Deutsche Akademie für Osteopathische Medizin)

Studienziele: Beschreibung der makroskopischen Verbindung zwischen der A. mesenterica superior und der Flexura duodenojejunalis mit ihren Nachbarstrukturen in der Literatur, sowie deren Darstellung in der anatomischen Präparation. Untersuchung der biomechanischen Verbindung zwischen der Flexura duodenojejunalis und dem Hiatus oesophageus in kranio-kaudaler Richtung und zwischen der Flexura duodenojejunalis und dem Caecum über die Arteria mesenterica superior und dem Sigma über die Vena mesenterica inferior.

Material und Methoden: Durchführung einer systematischen Literaturrecherche in elektronischen Datenbanken sowie in der antiquarischen und zeitgenössischen anatomischen und osteopathischen Literatur. Darstellung des Ligamentum suspensorium duodeni sowie seiner Verbindungen nach kranial und kaudal an 31 anatomischen Präparaten. Außerdem wurde an 2 nicht-fixierten Präparaten ein biomechanischer Zugversuch von der Flexura duodenojejunalis zur Kardia bzw. zum Caecum ausgeführt.

Ergebnisse: Obwohl die Existenz des von TREITZ beschriebenen Musculus suspensorius duodeni sehr schnell in der anatomischen Fachwelt bekannt wurde, ist seine Beschreibung in der vorliegenden historischen und zeitgenössischen Literatur nicht durchgehend anzutreffen. In den anatomischen Präparationen konnten derbe, kollagen Bindegewebszüge zwischen der Flexura duodenojejunalis und dem Duodenum pars ascendens bzw. pars horizontalis dargestellt werden. Die breitbasig aufsetzenden Bindegewebsfasern konvergierten in Projektion auf die Flexura duodenojejunalis, um von dort aus fächerförmig nach kranial bis unter den kaudalen Rand des Pankreas auszustrahlen. Eine enge bindegewebige Verbindung ergab sich außerdem von der Flexura duodenojejunalis zur Arteria mesenterica superior.

Durch den biomechanischen Zugversuch bei den nicht-fixierten Präparaten konnte eine Kraftübertragung von der Flexura duodenojejunalis zu Caecum und zur Kardia nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung: Die unterschiedliche Bewertung und Beschreibung der Flexura duodenojejunalis und des Ligamentum suspensorium duodeni  in der medizinischen Literatur lässt sich nach den in dieser Studie durchgeführten Untersuchungen durch die starke Variationsbreite dieser Strukturen erklären.