Gegenüberstellung von Techniken zur Testung, Diagnosestellung und Behandlung der Oberbauchorgane verschiedener Osteopathieschulen in Deutschland. Eine Umfrage.
Arnd Clostermann

Studienziel: Gegenüberstellung der viszeralen Lehrsysteme verschiedener Osteopathieschulen in Deutschland bezogen auf Untersuchung, Diagnose und Behandlungstechniken der Oberbauchorgane Leber, Gallenblase, Magen und Dünndarm.

Studiendesign: Umfragestudie.

Methoden: Querschnittuntersuchung mittels semi-strukturiertem Interview. Autorisierte Viszerallehrer von 6 teilnehmenden Osteopathieschulen in Deutschland wurden im face-to-face Verfahren befragt. Das Interview bestand aus 40 Fragen (4 übergeordnete und 36 spezifische Fragen) und wurde vor der Studienphase in einem Testdurchlauf pilotiert.

Ergebnisse: Neben dem viszeralen Konzept nach J.P. Barall als Basisunterrichtssystem in den befragten Schulen wurde das Konzept nach J. Weischenck häufig genannt. Innerhalb der einzelnen Schulen fand eine Erweiterung und Entwicklung der Untersuchungsmethoden und Behandlungstechniken statt. Einzelne Techniken wurden für den Unterricht modifiziert. Die diagnostischen Charakteristika zeigten für den untersuchten Bereich der Oberbauchorgane eine große übereinstimmung. Die Behandlungstechniken orientieren sich deutlich an das viszerale Konzept nach J.P. Barall, häufig in Kombination mit J. Weischencks Ansatz.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse der hier vorliegenden Umfrage an 6 Osteopathieschulen in Deutschland zeigen, dass das viszerale Konzept nach J.P. Barall als Basisunterrichtskonzept an allen Schulen vertreten ist. Diagnosestellung, Bezeichnung von Dysfunktionen und Behandlungstechniken für die Bereiche Leber, Gallenblase, Magen und Duodenum weisen dementsprechend recht viele Gemeinsamkeiten auf.