Studienziel (objective): Prüfen der Hypothese, in wieweit ist eine inter-rater Zuverlässigkeit der Testverfahren Beinlängentests, Downing Tests und Positionstest der beiden SIAS im Praxisalltag gegeben.

Studiendesign (design): Randomisierte Untersuchung mit einer Gruppe von 42 Personen unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf und evtl. Krankheitsgeschehen. Zu Beginn der Untersuchung wurde eine Fragebogen ausgefüllt, der eine visuelle analoge Schmerzskala (V.A.S.) beinhaltete.

Quellen (data extraction): siehe Literaturhinweise

Ort der Durchführung (setting): Ein Observerteam bestehend aus zwei Osteopathen, einen Physiotherapeuten und einen Diplomsportlehrer. Wir testeten 42 Personen innerhalb zwei Wochen, pro Abend ca. 10 Personen. Wir benötigten vier Abende.

Personen und Methoden (subjects and methods): Randomisierte Untersuchung von 42 Personen, davon 23 männliche und 19 weibliche. Die Testverfahren waren in folgender Reihenfolge vorgegeben: 1. Positionsbestimmung der beiden SIAS, 2. Position der Beinlängen, 3. Durchführung des Downing Tests. Alle Ergebnisse wurden zusammengefasst und anschließend stellten wir uns folgende Frage: Gab es bei allen Untersuchern die gleichen Aussagen? Sind beide Osteopathen in ihrer Aussage gleich? Hatten alle vier Untersucher untereinander die gleichen Aussagen?

Ergebnisse (results) Bei Test Position SIAS gab es 15 gleiche Aussagen bei 42 untersuchten Personen. Bei Test Position Beinlängen gab es ebenfalls 15 gleiche Aussagen untereinander. Bei Test Downing waren es 17 gleiche Aussagen. Wenn wir nun wieder alle Observer vergleichen, jedoch jetzt Kombinationen der verschiedenen Tests verwendeten, erhielten wir folgende Ergebnisse: Bei Kombination SIAS - BL gab es 4 gleiche Aussagen bei 42 Personen. Bei Kombination SIAS - DT gab es 6 gleiche Aussagen. Bei Kombination DT - BL gab es ebenfalls 6 gleiche Aussagen. Bei der Kombination SIAS - BL - DT gab es nur 1 gleiche Aussage bei 42 Personen.

Fazit (conclusions): Die Inter-rater Zuverlässigkeit des Beinlängentests und des Downing Tests ist nicht gegeben. Der Grund für die schlechte Übereinstimmung der Tests ist - je mehr Kombinationsmöglichkeiten - je mehr Observer - desto unzuverlässiger wird das Ergebnis. Da diese Aussagen leider keine reproduzierbare Aussagen nach wissenschaftlichen Kriterien erfüllen, dürfen wir die Aussagekraft dieser Ergebnisse eher als Orientierung denn als Beweis betrachten. Der Sinn meiner Diplomarbeit bzw. das Ergebnis soll sein, daß sich jeder Therapeut immer wieder nach seiner Diagnostik oder seiner Behandlung in den osteopathischen Prinzipen wiederfindet.