Schließung und Mobilität der Synchondrosis sphenobasilaris

Schalkhaußer A.

Hintergrund: Die Synchondrosis sphenobasilaris spielt eine wichtige Rolle in der osteopathischen Therapie. Genaue Aussagen bezüglich der Zeit der Schließung und der für Diagnostik und Therapie angenommenen Mobilität dieser Synchondrose sind daher wichtig für die Osteopathie.

Methode: Die zur Erstellung der systematischen Übersichtsarbeit ausgewerteten relevanten Arbeiten wurden mittels einer systematischen Literatursuche in Medline, EMBASE und Current Contents sowie einer Literatursuche aus Referenzen relevanter Artikel gefunden.

Ergebnisse: Den Kriterien entsprechend erwiesen sich 11 Arbeiten als relevant. Die Auswertung der Analyse zeigte, dass sich die Synchondrosis sphenobasilaris im Laufe des Lebens schließt. 100% der Aussagen der Studien stimmen darin überein. Der Zeitpunkt der Schließung ist dabei geschlechtsabhängig und unterliegt individuellen Reifungsunterschieden. Zu diesen Ergebnissen kommen 9 der ausgewerteten Studien. Keine der Studien hat einen Schließungsbeginn vor dem 8. Lebensjahr festgestellt, der Zeitraum der sicheren Schließung entspricht in allen Studien dem der Pubertät. Unter den 1469 untersuchten Personen befanden sich nur zwei mit einer teilweise offenen Synchondrosis sphenobasilaris nach der Pubertät, was gerade einmal 0,14 % aller untersuchten Patienten entspricht. Es wurden keine Studien gefunden, die sich mit der Mobilität der Synchondrosis sphenobasilaris beschäftigen.

Fazit (conclusions): Die osteopathische Terminologie bezüglich der Synchondrosis sphenobasilaris weicht von der der klassischen Medizin ab. Nach der knöchernen Durchbauung der Synchondrosis sphenobasilaris ist im Sinne der Physik keine Mobilität mehr möglich. Es ist daher nötig, die osteopathische Terminologie zu überdenken, um den Dialog zwischen den unterschiedlichen Bereichen der Medizin zu erleichtern.