Osteopathische Behandlung infantiler Schluckstörungen bei Kindern zwischen sieben und elf Jahren

Sabine Bayer, Martha Feldt

Ziel: Die Aufgabe dieser Pilotstudie bestand darin, zu untersuchen, ob die osteopathische Behandlung einen Beitrag leisten kann, das infantile Schlucken zu korrigieren und die Begleitsymptome, wie entzündliche Prozesse im HNO- Bereich, Mundatmung, Kopfschmerz sowie Zahn- und Kieferfehlstellungen zu beeinflussen.

Design: Die Arbeit wird als kontrollierte, prospektive Pilotstudie im "Waiting-List" Design durchgeführt.

Setting: Die Studie wurde von zwei Osteopathinnen des COE München in der Zeit vom September 2001 bis Januar 2003 durchgeführt.

Methoden: Es nahmen 18 Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren an der Studie teil. Die Untersuchung der Teilnehmer erfolgte vor und nach einer Wartezeit von acht Wochen. Im Anschluss daran wurden neun osteopathische Behandlung in einem Zeitraum von neun Wochen durchgeführt, danach fand eine erneute Untersuchung satt. Durch diese Wartezeit konnte der Zustand vor der Behandlung mit dem Ergebnis nach der Behandlung verglichen werden. Die Messparameter waren drei Schlucktests, Payne-Technik und Videoanalyse. Für die Begleitsymptomatik wurde ein von den Autorinnen verfasster Fragebogen vier mal von den Eltern der Studienteilnehmer ausgefüllt.

Ergebnis: Die Gegenüberstellung der erhobenen Daten vor und nach der osteopathischen Behandlung ergaben in Bezug auf die Haupt- und Nebenzielparameter eine deutliche Verbesserung. Insbesondere die Ergebnisse des Payne-Tests (22 %), die Schlucktests (44 bis 69 %), der Schnupfen und die Mundatmung erfuhren eine positive Veränderung. Durch die geringe Teilnehmerzahl dieser Pilotstudie konnte keine statistische Signifikanz belegt werden.

Fazit: Die bisherigen ermutigenden Ergebnisse, die an 18 Kindern über 9 Wochen beobachtet wurden, lassen erwarten, dass bei der Behandlung des infantilen Schluckens und seiner Begleitsymptomatik die Osteopathie einen wertvollen Beitrag leisten kann.