Hat die osteopathische Behandlung bei Frauen mit menstrueller Migräne einen Effekt?

Heike Ecker, Christina Thomas

Fragestellung: Die menstruelle Migräne ist ein regelmässig in der Praxis auftauchendes Krankheitsbild, dessen Behandlung sich zur Zeit auf den medikamentösen Bereich beschränkt.

Dies veranlasste uns zu einer klinischen Studie, mit der die Effektivität der osteopathischen Behandlung bei Frauen mit menstrueller Migräne geprüft werden sollte.

Methoden: In eine prospektive kontrollierte Studie wurden 30 Patientinnen zwischen 23 und 52 Jahren aufgenommen, die unterschiedlich lange, aber mindestens seit sechs Monaten über menstruelle Migräne klagten. Nach einer anfänglichen Erhebung von Schmerz und Lebensqualität über die VAS und den SF-36 und einer Wartezeit von acht Wochen wurden die Patientinnen bei gleichbleibendem Beschwerdebild in die Studie aufgenommen. Nach vier osteopathischen Behandlungen wurde das Beschwerdebild vor und nach den Behandlungen wieder mittels VAS und SF-36 verglichen.

Ergebnis: Die Gegenüberstellung der erhobenen Daten vor und nach den osteopathischen Behandlungen erbrachte in Bezug auf die Schmerzwahrnehmung eine Minderung um 52 %. Auch in Bezug auf die Lebensqualität waren hochsignifikante Veränderungen zu verzeichnen. So verbesserten sich die körperlichen Schmerzen um 40 %, die körperliche Rollenfunktion um 28,3 %, die allgemeine Gesundheitswahrnehmung und die Vitalität um jeweils 14 %. Auch die psychischen Komponenten wie die soziale Funktionsfähigkeit (23 %), die emotionelle Rollenfunktion (24 %) und das psychische Wohlbefinden erfuhren eine erhebliche Verbeserung.

Schlussfolgerung: Obwohl an der Studie nur 30 Patientinnen teilnahmen, liess sich eine hochsignifikante Verbesserung im Bereich von Schmerz und Lebensqualität feststellen.

Konventionelle Behandlungsansätze bei der menstruellen Migräne bewegten sich bislang nur im medikamentösen Bereich. Die Behandlungserfolge sind bei diesen Therapien nur teilweise befriedigend, zudem zusätzlich mit den bei Medikamenten einhergehenden Nebenwirkungen behaftet.