Randomisierte klinische Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit der osteopathischen Tuba auditiva Technik bei akuten Tinnituspatienten mit und ohne Hörstörungen - eine Pilotstudie.

Marianne Mayer

 

Studienziel: Diese Studie untersucht die Wirksamkeit der osteopathischen Tuba auditiva Technik bei Patienten mit akutem Tinnitus mit und ohne Hörstörungen.

Studiendesign: Es handelt sich um eine kontrollierte, randomisierte, evaluatorblinde Studie.

Patienten: Die Patienten der Studie waren stationär in die HNO-Klinik des evangelischen Krankenhauses Oldenburg aufgenommene Patienten. Die Einweisung erfolgte durch den behandelnden HNO-Arzt , Allgemeinmediziner oder durch die Patienten über die Notaufnahme direkt. Es wurden insgesamt 47 Personen im Alter von 17 bis 70 Jahren behandelt. Die Verteilung auf Osteopathiegruppe (26 Patienten) und Kontrollgruppe (21 Patienten) erfolgte durch Randomisierung nach Wochentag der Aufnahme in die Klinik.

Intervention: Während eines maximal 10-tägigen Klinikaufenthaltes erhielten alle Patienten die in der Klinik übliche Standardbehandlung. Die Patienten der Osteopathiegruppe wurden während dieser Zeit drei mal mit der osteopathischen Tuba auditiva Technik behandelt, die Kontrollgruppe drei mal mit unspezifischer Physiotherapie.

Zielparamter: Tinnituslautheit und Tinnitusbelästigung, sowie das subjektive und objektive Hörvermögen. Als Messinstrumente wurden der Tinnitusfragebogen und die Visuelle Analogskala eingesetzt (als subjektive Messinstrumente), sowie die Audiometrie (als objektives Messinstrument). Die Audiogramme wurden zusätzlich noch durch ein Experten-Rating bewertet.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen der Osteopathie- und der Kontrollgruppe. Bei allen Messmethoden war eine Verbesserung der Ergebnisse über den Faktor Zeit in beiden Gruppen sichtbar. Die angewandte osteopathische Technik in der Osteopathiegruppe zeigte keinen besseren Effekt, alleine bei der Auswertung der Audiogramme durch das Experten-Rating sind die Werte geringfügig besser, was aber eher einer Tendenz entspricht.

Fazit: Da sowohl in der Osteopathie- wie in der Kontrollgruppe die Endwerte besser waren als die Anfangswerte, kann nicht mit Sicherheit daraus abgeleitet werden, dass die Anwendung der osteopathischen Tuba auditiva Technik einen Effekt bei akuten Tinnitus Patienten mit und ohne Hörstörungen hat. Es zeigte sich, dass die Überprüfung der Wirksamkeit einer ausgewählten osteopathischen Technik alleine schwierig ist. Derartige Untersuchungen sind trotzdem sinnvoll, um die Effizienz des osteopathischen Konzepts zu steigern.

Das Ergebnis kann keine Aussage – weder im positiven noch im negativen Sinne - über die Wirksamkeit der Osteopathie beim akuten Tinnitus als solches treffen.