Schädelformauffälligkeiten bei Säuglingen – Bestandsaufnahme aus der Literatur und Entwicklung einer Messmethode

Erna Kleemann

 

Ziel

Bestandsaufnahme der medizinischen Literatur bezüglich intrauterin und perinatal bedingter Schädelformauffälligkeiten.

Entwicklung einer Messmethode für Schädelformauffälligkeiten anhand von Fotos.

Material / Methoden

1. Systematische Datenbanksuche in Medline, PreMedline und Embase sowie Referenzen und Bibliographien relevanter Arbeiten.

2. Befragung von Fachleuten, Sichtung von Fachliteratur und Entwicklung einer Messmethode

Ergebnisse Literaturarbeit

Eine Norm für die normale Schädelform ist nicht definiert. Es bestehen Formauffälligkeiten, die in Formen mit fließendem Übergang eingeteilt werden. Auch für diese Schädelformauffälligkeiten existieren keine Normwerte. Schädelformauffälligkeiten nach der sechsten Lebenswoche sind in der Medizin nur als Kraniosynostosen und Nicht-Kraniosynostosen mit verbundenen Entwicklungsstörungen pathologisch. Für Schädelformveränderungen sind intrauterine und perinatale Ursachen bekannt, Kraniosynostosen werden nach bekannten Therapieformen behandelt und Nicht- Kraniosynostosen wird nur bei Entwicklungsretardierungen Beachtung geschenkt.

Ergebnisse Messmethode

Mittels Digitalfotos ist durch markierte Messwinkel sowie Spiegelung der cranialen Umfangslinien eine Darstellung und Dokumentation von Schädelasymmetrien möglich.

Schlussfolgerung

In der Literatur wird wenig über Schädelformauffälligkeiten ohne kraniosynostotische Veränderungen oder Entwicklungsstörungen ausgesagt.

Es existieren keine Messmethoden zur Dokumentation und Größe von Schädelform-auffälligkeiten. Die entwickelte Messmethode muss mit weiteren Studien evaluiert werden. Sie könnte nach Evaluierung für eine Studie zur Häufigkeit von Schädelformauffälligkeiten und passageren perinatalen Symmetrieabweichungen nützlich sein.